Journaling für Beginner

In einer immer hektischeren Welt suchen viele Menschen nach Möglichkeiten, ihre Gedanken zu sortieren und Stress abzubauen. Journaling – das bewusste Führen eines Tagebuchs – ist eine einfache und kraftvolle Methode, um Klarheit zu gewinnen, den Fokus nach innen zu lenken und gleichzeitig seine mentale Gesundheit zu stärken. Wenn du neu im Journaling bist, kann der Gedanke, regelmäßig zu schreiben, vielleicht überwältigend wirken. Aber keine Sorge, hier findest du einen leicht verständlichen Leitfaden, wie du als Anfänger:in starten kannst.

Was ist journaling eigentlich?

Journaling ist nichts anderes, als deine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Es gibt keine festen Regeln, wie das aussehen muss – ob als Tagebuch, Reflexionsnotizen oder in kreativer Form. Das Ziel ist es, einen sicheren Raum zu schaffen, wo du deine Gedanken ausdrücken kannst, ohne bewertet zu werden.

Hier sind 5 einfache Schritte, um mit dem Journaling zu beginnen

1. Finde dein Medium

Das klassische Journaling erfolgt oft in einem Notizbuch. Wähle ein schönes Buch aus, das dich anspricht, oder nutze digitale Tools wie eine Notiz-App auf deinem Smartphone. Wichtig ist, dass du dich damit wohlfühlst und leicht darauf zugreifen kannst.

2. Starte einfach und ohne Druck

Du musst keine perfekt formulierten Sätze schreiben. Beginne einfach mit dem, was dir gerade durch den Kopf geht. „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll“ ist genauso ein Einstieg wie „Heute habe ich mich über… gefreut.“ Lasse den Fluss deiner Gedanken die Richtung bestimmen. Es gibt kein Richtig oder Falsch.

3. Setze dir keine starren Regeln

Es ist wichtig, dass du dir keinen Druck machst, täglich oder zu einer bestimmten Uhrzeit zu schreiben. Für viele funktioniert es gut, morgens den Tag damit zu beginnen oder abends den Tag zu reflektieren. Es muss nicht täglich sein, aber versuche eine gewisse Routine zu entwickeln. Finde dein eigenes Tempo und schreibe, wenn du das Bedürfnis hast.

4. Nutze Journaling-Fragen als Inspiration

Wenn du nicht weißt, worüber du schreiben sollst, helfen dir sogenannte „Prompts“ oder Fragen, die dir einen Einstieg erleichtern. Beispiele sind:

  • „Wofür bin ich heute dankbar?“
  • „Was hat mir heute Freude bereitet?“
  • „Welche Herausforderung habe ich überwunden?“
  • „Wie fühle ich mich in diesem Moment?“ Solche Fragen helfen dir, deine Gedanken zu fokussieren und einen positiven Blick auf den Tag zu entwickeln.

5. Sei ehrlich mit dir selbst

Journaling ist ein Ort der Ehrlichkeit. Es geht nicht darum, wie andere dein Geschriebenes bewerten könnten – niemand außer dir muss es jemals lesen. Schreibe also offen und ehrlich über deine Ängste, Hoffnungen, Sorgen und Freuden. Diese Authentizität hilft dir, dich besser zu verstehen und bietet oft wertvolle Erkenntnisse.

 

Die Vorteile von Journaling

Regelmäßiges Journaling kann eine transformative Wirkung auf dein Leben haben. Die Psychologie spricht hier von einer Regelmäßigkeit von 21 Tagen. Wenn du ein Verhalten 21 Tage hintereinander konsequent praktizierst, wird es zur Gewohnheit. Und wenn du diese Gewohnheit weitere 90 Tage beibehältst, wird sie ein fester Bestandteil deines Lebensstils. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

  • Stressabbau: Gedanken, die im Kopf kreisen, können oft belastend sein. Indem du sie aufschreibst, entlastest du dein Gehirn und schaffst Klarheit.
  • Selbstreflexion: Du lernst dich selbst besser kennen, verstehst deine Emotionen und Muster und kannst so gezielter auf deine Bedürfnisse eingehen.
  • Förderung von Kreativität: Das Schreiben ohne Druck kann deine Kreativität anregen und dir helfen, neue Ideen zu entwickeln.
  • Emotionale Balance: Journaling hilft dir, mit schwierigen Gefühlen umzugehen und einen Weg zu finden, diese besser zu verarbeiten.

 

Praktische Tipps für dein Journaling

  • Schreibe morgens oder abends: Viele Menschen empfinden es als hilfreich, entweder direkt nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen zu schreiben, um den Tag zu beginnen oder abzuschließen. Gerade am Morgen ist dein Gehirn noch sehr vulnerabel und saugt alle Informationen und Gedanken auf wie ein Schwamm. Ich finde vor allem am Morgen Positive Affirmationen, die man sich selbst sagt, oder aufschreibt, äußerst hilfreich um an einem positiven Mindset zu arbeiten.
  • Lasse dich nicht von Schreibblockaden entmutigen: Auch wenn du mal keine Worte findest, ist es in Ordnung. Manchmal kann es helfen, einfach nur ein paar Sätze zu schreiben oder mit einer Dankbarkeitsliste zu starten. Starte hier mit den „banalsten“ Dingen, die für uns oft als selbstverständlich gesehen werden: „Ich bin dankbar für das Dach über meinem Kopf, für fließendes Wasser, einen vollen Kühlschrank, für meine Gesundheit,…“
  • Kreiere eine Routine: Ein fester Zeitpunkt und ein ruhiger Ort können dir helfen, das Journaling zur Gewohnheit zu machen. Mache es dir hier mit Dingen, die dich beruhigen, oder deine Umgebung angenehmer machen, noch schöner. Räucherstäbchen, eine ruhige Musik, Kerzen etc. können dich hier in deiner Routine unterstützen.

 

Fazit

Journaling ist eine wunderbare Methode, um deinen Geist zu entlasten, dich besser zu verstehen und mehr Achtsamkeit in dein Leben zu bringen. Du brauchst keine Vorkenntnisse oder literarische Ambitionen – nur die Bereitschaft, dich auf den Prozess einzulassen. Egal, ob du täglich oder nur ab und zu schreibst, dein Journal kann zu einem wertvollen Begleiter auf deinem persönlichen Weg werden.

Starte noch heute, nimm Stift und Papier zur Hand, und entdecke, wie das Schreiben dir helfen kann, mehr Klarheit, Ruhe und Kreativität in deinen Alltag zu bringen.

Solltest du dich dennoch etwas lost fühlen- komm doch gerne zu einem meiner Wellbeing- Workshops, wo ich mit meinen Teilnehmenden guided journaling praktiziere und Schritt für Schritt anleite.

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